Regionalanalyse
– die aktivierende Sozialraumanalyse vor Ort
Im Rahmen unserer Sozialraumanalysen werden nicht allein statistische Daten und Fakten zusammengetragen, sondern es kommen Akteur*innen, Vereine, Institutionen sowie Bürger*innen zu Wort und haben Gelegenheit, ihre Vorstelllungen, Meinungen und Ideen zur Zukunft der Region zu äußern. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf die Belange und Ideen junger Menschen. Wir machen insofern nicht nur eine umfassende Bestandsaufnahme von Chancen und Herausforderungen der Region. Darüber hinaus wollen wir auch eine konstruktive Dynamik in Gang bringen: Fragen werden gestellt, Antworten visualisiert, Ideen entwickelt und Bürgerinnen und Bürger in die Verantwortung genommen, ihren regionalen Lebensraum gemeinsam zu gestalten.
So schafft die Regionalanalyse eine fundierte Ausgangslage und zugleich einen aktivierenden Impuls für Entwicklungsprozesse in einer Gemeinde. Ein idealer Startpunkt für Dorf- und Regionalentwicklungsprozesse in deiner Region!
Marsberg
Rüthen
Bigge-Olsberg
Birkenfeld
Metelen
Zwiefalter Alb
Verbandsgemeinde Daun
Uffenheim
Sommerach
Von 2003 bis 2013 haben wir darüber hinaus weitere 21 Gemeinden besucht – allerdings mit unserem Vorgänger-Konzept, der „Dorfanalyse“. Ein Überblick hierzu findet sich hier.
Wir erforschen die Lebenswelten der jungen (und auch alten) Bürger*innen einer Region und finden die Ansatzpunkte, um sie an Entwicklungsprozessen zu beteiligen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Denn Menschen, vor allem auf dem Land, engagieren sich meist ohnehin, allerdings sind ihre Interessen und Bedürfnisse häufig blinde Flecken für Politik und Verwaltung.
Wie kommen wir zu unseren Ergebnnissen? Im ersten Schritt wählen wir nach einigen Vorgesprächen Themenfelder für die Untersuchung aus – bspw. Kinder, Jugendliche und junge Familien, Wandel der ländlichen Lebenswelt und Entwicklung der Identität der Region. Damit wir uns nicht in der Erhebung verlieren, sondern für die Weiterarbeit so wichtige, schnelle Erkenntnisse gewinnen, wählen wir mehrere, für die untersuchte Region repräsentative, Gemeinden für eine genauere Untersuchung aus. Im Anschluss führen wir Ortsbegehungen durch, um dann gezielt in Interviews mit Entscheidungsträger*innen und Schlüsselpersonen (bspw. mit Insidern in Sachen Vereinsleben, Jugendarbeit etc.) nachzuhaken. So werden die Bedingungen vor Ort von uns für einen Überblick erfasst. Dann erst kommt es zum Kern der eigentlichen Analyse: In den sich anschließenden zahlreichen Befragungen haben die Bürger*innen viel Raum für ihre ganz individuelle Sicht der Dinge gegeben.
Was kommt dabei heraus? Wir erfahren mehr über die Stärken und Herausforderungen der Region und sammeln bereits vorhandene Ideen dazu. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele davon noch unausgesprochen oder aber ungehört sind. Eine unmittelbare Präsentation erster Ergebnisse zum Abschluss der Untersuchungswoche bietet insofern bereits reichlich Gesprächsanregungen. Bestenfalls bilden sich hier schon von ganz alleine engagierte Gruppen, die sich zukünftig zu ihrem Thema stark machen wollen. Nachdem wir uns dann etwa ein halbes Jahr für eine intensive Aufbereitung der gesammelten Daten zurückgezogen haben, kommen wir erneut zu Besuch. An eine erneute Präsentation schließt sich eine von uns moderierte kleine Konferenz an: Handlungsempfehlungen werden gemeinsam reflektiert und Verabredungen getroffen.
Die Erhebung von Daten für eine Ergebnisdokumentation ist also nur die Grundlage für das, worum es uns eigentlich geht: um eine Aktivierung des Gemeinwesens, die wir mit einem personenzentrierten Zugang respektvoll und anerkennend anstoßen möchten.
Der ländliche Raum zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Jede Region, jede Gemeinde ist anders und was für das eine Dorf gilt, kann schon für das Nachbardorf nicht mehr zutreffen. Darum begegnen wir unseren Gastgebergemeinden und -regionen stets mit Aufgeschlossenheit und betrachten die Umstände vor Ort ganz individuell. Der Blick von außen ist die große Stärke der jungen Forschergruppe. So entsteht bei der Sozialraumanalyse zum einen eine Bestandsaufnahme von Chancen und Herausforderungen. Zum anderen entsteht dabei gleichzeitig eine eigene Dynamik, in der die Bürger*innen aufgefordert sind, ihre Heimat aktiv selbst zu gestalten.
Nach beinahe zwei Jahrzehnten durchgeführter Sozialraumanalysen in über 28 Dörfern und Regionen lassen sich dennoch einige Gemeinsamkeiten erkennen. Diese langjährige Bestandsaufnahme bildet die Grundlage unserer Broschüre „Perspektivwechsel!“ (PDF). Der Austausch von Perspektiven ist unabdingbar für eine partizipative Gestaltung des Lebensraums. In allen durchgeführten Analysen konnte ein regelrechter Bedarf seitens der Bewohner*innen festgestellt werden, nach ihren Perspektiven gefragt zu werden. So haben wir z.B. erfahren, wie sich Vereine jung halten, was Alteingesessene und Neuzugezogene gemeinsam haben und welche Bedürfnisse gerade junge Menschen mitteilen und ausleben wollen.
Weil wir uns aber nicht auf den theoretischen Erkenntnissen ausruhen wollen, liegen uns vor allem die praktischen Impulse für Veränderung am Herzen. An verschiedenen Orten konnten wir verschiedene Anstöße geben: So entstanden selbstverwaltete Jugendräume, lokale Crowdfundingplattformen, feste Beteiligungsstrukturen für Jugendliche und viel Bewusstsein für Demokratie und Mitgestaltung – nicht nur bei den jungen Menschen, auch bei den Erwachsenen.
Wie genau baut sich die Regionalwoche auf? Wer ist daran beteiligt? Welche Themen kann sie behandeln?
Hier geht es zum konkreten Angebot der Regionalanalyse.