Internationale Entwicklung

Warum Jugend?

Gemeinden und Regionen werden in ihrer Wahrnehmung und gesamten Zusammensetzung durch verschiedene Akteur*innen bestimmt. Eine besondere Rolle für die Identifikation und Lebensqualität in ländlichen Räumen sehen wir dabei bei jungen Menschen. Warum ist dies so?

Smells like Teen Spirit

Die Entwicklung einer Region kann nicht ohne junge Menschen gedacht werden: Das Wanderungsverhalten junger Menschen ist ein zentraler Indikator für die aktuelle Lebensqualität vor Ort. Und umgekehrt sind junge Menschen ein entscheidender Faktor für den Erhalt eines lebenswerten Umfelds. Dass es die Jugend ist, die in Zukunft ländliche Räume bewohnen und gestalten wird, liegt klar auf der Hand. Deshalb ist es umso wichtiger, sie schon jetzt abzuholen und ihnen den Rahmen dafür zu bieten, möglichst selbstständig oder in Kooperation Vorstellungen ihrer Zukunft zu entwickeln, zu organisieren und umzusetzen.

So können wirksame Beteiligungsmöglichkeiten ausschlaggebend in der Entscheidung über Verbleib, Wegzug und Rückkehr sein. Es geht hierbei nicht um die Erfüllung eines Wunschkonzertes. Wichtiger ist, dass junge Menschen die Erfahrung machen, dass sie ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten können. Wer diese gemacht hat, kommt in dem Wissen wieder in seine Heimat zurück, dass ein Mangel an (kommerziellen) Angeboten auch eine Chance für Selbstverwirklichung sein kann. Welche Chancen sehen junge Menschen in der Region für die Verwirklichung ihrer persönlichen Ziele? Knackpunkte wie Bildungs- und Berufsaussichten, Mobilitäts- und Freizeitoptionen, soziale Netzwerke und Familienfreundlichkeit müssen nicht nur von der Politik bedacht, sondern in Teilhabe von jungen Menschen mitgestaltet werden.

Die Zukunftsherausforderungen ländlicher Räume werden nur mit Tatkraft und Innovation zu bewältigen sein. Wer hierbei junge Menschen nicht mitnimmt, übersieht, was sie mitbringen. Deshalb gilt es den „Teen Spirit“ zu erkennen und gewinnbringend zur Entfaltung zu bringen.

Win-Win-Situation

Jugendbeteiligung ist nicht nur Bestandteil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Demokratie, die die Bedürfnisse und die persönliche Entwicklung junger Menschen wahrnimmt. Sie bereichert auch die Region als ganze, wenn sich die Bewohner*innen besser mit ihrem Umfeld identifizieren, sich (interkulturell) integrieren und zum lebendigen Gemeindeleben beitragen.

Diese Effekte erhöhen nicht nur die Bleibe- und Rückkehrperspektiven für junge Menschen. Die Verwaltung kann von innovativen Lösungsansätzen und effizienteren Abläufen profitieren, wenn ein verbesserter Austausch zu einem größeren Ideenpool und weniger Fehlplanungen führt. Insgesamt ist Jugendbeteiligung also eine bereichernde Lernerfahrung für alle: Jugend, erwachsene Engagierte, Kommunalpolitik und -verwaltung.

So können ländliche Räume ihr Potential entfalten. Und junge Menschen zeigen, was in ihnen steckt. Denn gerade Jugendliche weichen von eingefahrenen Denkmustern ab. Ihre Ideen und Lösungsansätze könnten für ländliche Regionen überlebenssichernd und zukunftsweisend sein – eine Win-Win-Situation.

Kontakt

  • Moritz Eicher
    Referent für politische Bildung und nachhaltige ländliche Entwicklung
    0 22 24. 94 65-42
  • 10 Thesen

    Perspektivwechsel!

    Unsere 10 Thesen für ein junges Land findest du hier als PDF. Auch die Druckversion bekommst du auf Nachfrage kostenlos.