Warum Beteiligung?

Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, beteiligt zu werden. Warum fällt es dennoch so schwer dies umzusetzen? Der Schlüssel zu einer wirkungsorientierten Realisierung von Jugendbeteiligungsmaßnahmen ist eine aus Überzeugung entstehende Haltung.

Eine Frage der Haltung

Wir sind überzeugt von dem Potenzial, das Mitbestimmung und Beteiligung junger Menschen in ländlichen Räumen freisetzen kann. Warum?
Jugendliche und junge Erwachsene sind die Zukunft. So abgedroschen es klingen mag, so viel Wahrheitsgehalt findet sich in diesem simplen Satz. Als Schlüsselgruppe nachhaltiger Politik ist die Jugend entscheidender Faktor für zukünftige Entwicklungen der Standortattraktivität. Es ist eine Personengruppe, in der enormes Potenzial schlummert, welches nicht bloß abgegegriffen werden, sondern aktiv gefördert werden will.

Und junge Menschen wollen sich beteiligen. Nur ist der Zugang zu Beteiligung häufig versperrt, oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Wir setzen uns dafür ein, dass echte Wirksamkeitserfahrungen möglich werden. So machen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die lohnenswerte Erfahrung, dass sie die Gestaltung ihres Lebensumfelds in die Hand nehmen können. Diese Teilhabe voller Selbstwirksamkeit fördert Demokratie, Generationengerechtigkeit und ein Verständnis von Politik und Verwaltung. So werden junge Menschen für zukünftiges zivilgesellschaftliches Engagement befähigt und motiviert und können ihre eigene Zukunft gestalten.

Daher möchten wir durch Bildungsarbeit und wirkungsorientierte Maßnahmen „Lobby“ für Kinder und Jugendliche auf dem Land sein. Unsere Impulse sollen direkt in die Umsetzung übergehen und Grundstein für verstetigte Beteiligungsverfahren und -strukturen sein.

Recht auf Beteiligung

Abgesehen von den positiven Effekten auf die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen, Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und Belebung unserer Demokratie, gibt es noch einen anderen triftigen Grund, sich für Beteiligung stark zu machen: Beteiligung ist nicht bloß ein “nice to have” sondern ein verbindliches Recht.

Der Begriff „Beteiligung“ beinhaltet nach der UN-Kinderrechtskonvention neben der freien Meinungsäußerung eben auch deren Berücksichtigung. Laut dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) sind junge Menschen „entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen“ (§8).

Wir setzen uns dafür ein, dass nachhaltige Rahmenbedingungen für Teilhabe und ein aktives Engagement von Kindern und Jugendlichen geschaffen werden, um Beteiligungsinstrumente erfolgreich zu etablieren.

Durch Beteiligung lernen

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz nach SGB VIII besagt ebenfalls, dass zur Förderung der Entwicklung junger Menschen erforderliche Angebote zu Verfügung gestellt werden müssen und dass diese zur Selbstbestimmung befähigt und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung angeregt werden sollen (§11). Es geht also neben dem Recht auf Beteiligung auch darum, dass Kinder und Jugendliche aus Beteiligung lernen.

Partizipation ist ein Prozess. Durch von Erwachsenen und Jugendlichen gemeinsam gemachte Wirksamkeitserfahrungen wird schon früh im Leben die Lust auf Engagement und Mitgestaltung gesteigert. Unser Ziel ist es deshalb auch, Beteiligung möglichst wirksam zu gestalten, damit sie positive Erfahrung mit Politik – und gesellschaftlicher Teilhabe allgemein – ermöglicht und einen Lerneffekt erzielt. Denn Demokratie ist kein Selbstläufer, keine Routine. Sie muss immer wieder neu geübt und verbessert werden. Der Aufbau persönlicher Kompetenzen ist der Schlüssel zu einer Wissenskultur, welche das bürgerschaftliche Engagement gezielt und langfristig stärkt und somit zur Entwicklung einer ganzen Region beitragen kann.

Kontakt

  • Moritz Eicher
    Referent für politische Bildung und nachhaltige ländliche Entwicklung
    0 22 24. 94 65-42
  • 10 Thesen

    Perspektivwechsel!

    Unsere 10 Thesen für ein junges Land findest du hier als PDF. Auch die Druckversion bekommst du auf Nachfrage kostenlos.