Koordination
Wer den diversen Management-Herausforderungen gerecht werden will, muss zunächst sich selbst gut organisieren. Gar nicht so einfach über all die verschiedenen Baustellen und Erwartungen den Überblick zu behalten. Selbstmanagement meint aber noch mehr als „nur“ alles im Blick zu behalten. Es beinhaltet auch die Entwicklung von eigenen Handlungsziele. Denn wer wirklich selbst Herr*in der Lage sein will, entwickelt Strategien zur Realisierung der Pläne und motiviert sich zur Umsetzung. Er*sie nutzt die dabei gewonnenen Erfahrungen als Ressource, um sich in seiner*ihrer Person weiter zu entwickeln.
Gerade die erfolgreiche Umsetzung eigener Pläne und die damit einhergehende Persönlichkeitsentwicklung haben für bürgerschaftliches Engagement eine besondere Bedeutung. Denn Selbstwirksamkeit und Selbstverwirklichung sind neben dem Gemeinschaftsgefühl hierfür die wichtigsten Motivatoren.
Eine gut strukturierte Planun orienitert an den Zielen des eigenen Engagements ist schwer genug. Zusätzlich führt oft die Erfahrung, dass vielversprechende Vorhaben an fehlenden zeitlichen Ressourcen scheitern, zu Frustrationen.
Es ist beeindruckend und zugleich besorgniserregend, dass jeden Tag Engagierte aus Begeisterung oder Verantwortungsgefühl zu einer Aufgabe „Ja“ sagen, obwohl sie wissen, dass hierunter private Beziehungen, der Beruf und noch häufiger sie selbst leiden. Auch wir haben für dieses Dilemma natürlich kein Patentrezept. Wir wissen aber aus Erfahrung, wie wichtig es ist, sich in regelmäßigen Abständen Zeit zu nehmen, die eigene Priorisierung zu überprüfen.
Im nächsten Schritt kann sich dann daran gemacht werden, die für ein Engagement zur Verfügung stehende Zeit so effizient wie möglich zu nutzen. Und hierfür gibt es sehr wohl Methoden, Techniken, Tipps und Kniffe, die den trubeligen Alltag strukturieren und von Ballast befreien können.
Geht es um gemeinsame Pläne einer engagierten Gruppe, kommt zum persönlichen Management noch die Koordination aller Beteiligten als Herausforderung hinzu. Da sich gerade junge Menschen zunehmend in zeitlich befristeten Rahmen engagieren, bieten sich hierfür Methoden des Projektmanagements an. Diese fordern ein Team dazu auf, sich über Ziele zu verständigen, Meilensteine und Fristen zu definieren, Aufgaben kompetenz- und ressourcenorientiert zu verteilen sowie gemeinsam Projektfortschritte im Blick zu behalten und zu evaluieren.
Wenn Engagierte, bspw. in verbandlich organisierter Jugendarbeit, auch Führungsverantwortung haben, dann geht es zusätzlich zur Koordination von Aufgaben, auch um das Delegieren dieser. Damit kommen auch Aspekte wie Motivation und Begleitung und Handlungsfreiräume von Mitarbeiter*innen ins Spiel – und nicht zuletzt auch das eigene Leitungsverständnis.
Spannend sind für uns und engagierte junge Menschen auch die aktuellen Trends einer „agilen“ Organisationsweise von Projekten und Teams. Im Vertrauen auf Selbstorganisationskräfte der Gruppe wird hier zugunsten hoher Flexibilität auf langfristige Planungen und dauerhaft festgelegte Funktionen bzw. Aufgaben verzichtet. Frei nach dem Motto: Wir können die Komplexität der Welt nicht in einem Organisationsmodell perfekt abbilden, stattdessen konzentrieren wir uns auf die Organisation des stetigen Wandels.